
DR. RENÉ STERNKE
Blog für Naturschutz, Artenschutz, Tierschutz, Landschaftsschutz, Denkmalschutz, Gesundheitsschutz, Bürgerrechte und Gemeindeautonomie
Infraschall – die Wahrheit dringt ans Licht
19. JULI 2019RENESTERNKEÄRZTEBLATT, BUNDESGERICHTSHOF, BUNDESUMWELTAMT, FAZ, FERDINANDSHOF, FOCUS, FRANKFURTER ALLGEMEINE WOCHE, FREIE FRIEDLÄNDER WIESE, FREIER HORIZONT, GESUNDHEIT, HOLGER DOUGLAS, INFRASCHALL, KRANKMACHER WINDANLAGEN?, MICHAEL ASHELM, SCHLESWIG-HOLSTEIN, SCHLESWIG-HOLSTEINISCHES OBERLANDESGERICHT, TYCHIES EINBLICK, WINDKRAFTANLAGEN, WINDMESSE. ALL IN WIND, WINDWAHN.COM, WOLFGANG MÜLLERHINTERLASSE EINEN KOMMENTAR
Unterzeichnen und verbreiten Sie bitte die Petition Retten Sie den Rotmilan und andere von der Ausrottung bedrohte Arten!
Die volle Dröhnung
In der Frankfurter Allgemeinen Woche vom 19. Juli (S. 42f.) hat Michael Ashelm eine leicht verbesserte Fassung seines Artikels „Aufstand gegen die Windkraft“ publiziert. Der Titel „Die volle Dröhnung“ lässt vermuten, dass er der Gesundheitsschädigung durch den von Windkraftanlagen ausgesandten Infraschall vielleicht doch nicht nur hypothetischen Charakter zuspricht. Es kommen ein paar Fakten mehr vor. Er schreibt nun unter anderem: „Nicht leugnen können Befürworter des Ausbaus von Windenergie an Land, wie häufig inzwischen betroffene Bürger über gesundheitliche Folgen klagen.“
Wolfgang Müller: Krankmacher Windkraftanlagen?
Auf der Website Tychies Einblick findet sich ebenfalls unter dem Datum und mit dem Titel „Machen Windkraftanlagen krank?“ die von Holger Douglas verfasste Ankündigung eines wichtigen Buches:
Anders als die FAZ, die Frage „Machen Windräder krank?“ nicht beantwortet, heißt es im Untertitel von Douglas‘ Artikel: „Warum sie Krankmacher sind, beschreibt ein Biologe.“ Müllers Buch ist ein Desiderat, weil es die Wirkungsweise von Infraschall beschreibt und weil es in die Forschung einführt. Dieses Buch wird den faulen Journalisten, die keine Lust zu Recherche und Investigation haben, auf die Sprünge helfen. In meinem Beitrag „Infraschall – das, was man nicht hört und wovon man nichts wissen will“ habe ich die Argumentationsstrategie der Broschüre „Mögliche gesundheitliche Effekte von Windenergieanlagen“ des Bundesumweltamts analysiert und gezeigt, dass das BUA vermeidet, sich Klarheit über die Gesundheitsschädigung durch den von Windkraftanlagen ausgesandten Infraschall zu verschaffen, und sich stattdessen bemüht, diesen Sachverhalt als ungeklärt darzustellen. Mein Resümee lautete: „Festzuhalten ist, dass an keiner Stelle in der Broschüre des BUA die Sorge um die Gesundheit der Bürger unseres Landes zu spüren ist, sondern überall das Bestreben, den Einsatz von Windkraftanlagen zu rechtfertigen und die durchaus einge-standene Möglichkeit von damit verbundenen Gesundheitsrisiken herunterzuspielen“. In einer zitierten Passage aus dem Buch von Wolfgang Müller heißt es: „Wer sich über die Windenergie informieren will und den Beteuerungen des Bundesumwelt-ministeriums und der Länderministerien mit ihren zugehörigen Landesumweltämtern bzw. Landesanstalten glaubt, wird hinters Licht geführt.“
Gesundheitsgefährdung durch Windenergieanlagen – viel Lärm um Nichts?
Während FAZ und Focus so tun, als ob sie von selbst auf das Urteil des Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgerichts vom 26. März 2019 aufmerksam geworden wären, bekennt sich Windmesse. All in Wind, das sich als „das weltweit führende Portal der Windenergie“versteht, in dem Beitrag „Gesundheitsgefährdung durch Windenergieanlagen – viel Lärm um Nichts?“ als eifriger Leser von windwahn.com: „Das nunmehr wahrzunehmende Medienecho, wonach beim Betrieb von Windenergieanlagen potenzielle Gesundheitsbeeinträchtigungen durch Infraschall oder elektromagnetische Strahlung nicht ausgeschlossen werden könnten oder dass sich Verwaltung und Gerichte nunmehr auch nach den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) richten müssten – teilweise ist von einem „bahnbrechenden“ Urteil die Rede -, bedarf indes einer kritischen Würdigung.“
Und dann kommt die alte Leier: „Schließlich ist bislang wissenschaftlich auch nicht belegt, dass Infraschall tatsächliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat.“ Dass Infraschall tatsächliche negative Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit hat, gibt jedoch sogar das BUA zu. Ich zitiere noch einmal das Ärzteblatt: „Das Umweltbundesamt schließt Gesund-heitsschäden durch eine kurz- und langfristige Exposition gegenüber Infraschall ebenfalls nicht aus.“
Genüsslich zitiert Windmesse. All in Wind den Satz aus dem Urteil des OLG: “Überempfindlichkeit ist ein Los, das jeder selbst tragen muss“ und fügt an: „Es kommt auf das Empfinden eines verständigen Durchschnittsmenschen an.“ Die Plattform ignoriert die medizinische Forschung und die Wirkungsweise von Infraschall. Sie hat nicht begriffen, dass Infraschall gleich radioaktiver Strahlung bei Langzeitexposition objektv jeden Organismus, also auch jeden „verständigen Durchschnittsmenschen“, zerstört und dass nur ca. 30% der Menschen (Überempfindliche?) eine frühzeitige subjektive Wahrnehmung dieser Zerstörung besitzen.
Windmesse. All in Wind weist darauf hin, dass das OLG „nur die Haltung des BGH“ wiedergibt. „Die Maßstäbe, anhand derer beurteilt werden kann, ob zivilrechtliche Abwehransprüchegegen den Betrieb von Windenergieanlagen bestehen, hat der BGH nämlich in mehreren Entscheidungen bereits festgezogen und im Regelfall zugunsten der Windenergie entschieden.“ (Möglicherweise handelt es sich bei den Körperverletzungen um einen strafrechtlichen Sachverhalt.) Windmesse. All in Wind rät seinen Schützlingen „Abwarten und Tee trinken …“ und hält „die zur Schau getragene Euphorie der Windkraftgegner“ für unangebracht.
Die Euphorie in Grenzen
Der Freie Horizont kommentiert das Urteil auf seiner Facebook-Seite: „Angesichts unzähliger schlechter Erfahrungen hält sich die Euphorie in Grenzen. Dennoch: Eine Entwicklung, die Hoffnung macht.“
Die Freie Friedländer Wiese schreibt auf ihrer Facebook-Seite:
„Du möchtest wegen Verschlechterung deines Gesundheitszustandes und auch dem deiner Familie durch Infraschall sowie Wertverlust deines Hauses infolge vor der Haustür errichteter Windindustriegebiete nicht vor einem Landgericht klagen?
Du möchtest dort nicht in erster Instanz verlieren?
Du möchtest dich nicht kurzfristig freuen, weil ein Oberlandesgericht das erste Urteil aufhebt und zur Wiederverhandlung zurückweist?
Du möchtest nicht die geringe Hoffnung haben, dass das zweite Urteil am selben Gericht besser ausfällt, und dann maßlos enttäuscht sein?
Wir möchten das alles nicht und beugen vor!
Wir halten Mahnwache!
Wir stehen Samstag von 10 – 11 Uhr in Ferdinandshof an der B109 gegenüber der Tankstelle!
Wir erwarten auch dich!“
Die Wahrheit kommt ans Licht
Ich meinerseits bin zuversichtlich, dass die Gerichte sich nicht weiter zu Handlangern einer Branche und der Poltik erniedrigen und ihre eigene Entscheidungsgewalt beschneiden helfen. Windmesse. All in Wind spricht von den „windkritischen Untertönen des Urteils“. Immerhin bietet der zu erwartende Prozess in Schleswig-Holstein zum ersten Mal die Möglichkeit des Zustandekommens eines gerichtlichen Urteils, das die Gesundheitsschädigung durch von Windkraftanlagen ausgesandten Infraschall bestätigt. Bisher kam man solchen Urteilen stets mit außergerichtlichen Vergleichen zuvor. Die Mediziner werden die Gelegenheit haben, ihre Argumente vorzutragen. Und sie haben Argumente. Und auch die Journalisten werden sich nicht ewig die Augen zukleistern, die Ohren zustopfen und den Mund zuhalten können.
Die Gesundheitsschädigung durch von Windkraftanlagen ausge-sandten Infraschall wird nicht ewig geleugnet werden können. Die Parallele zum Zeitalter des Galilei liegt auf der Hand. Das kopernikanische Weltbild durfte lange nur als Hypothese vorgetragen werden. Das hat sich inzwischen geändert.
Vgl. auch https://www.windwahn.com/2019/07/20/infraschall-die-wahrheit-dringt-ans-licht/
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